Die Sibirische Katze, eine Halblanghaarkatze, gehört zur Familie der Waldkatzenrassen. Weitaus bekanntere Vertreter sind die Norwegische Waldkatze und die Main Coon, die schon seit vielen Jahren gezüchtet werden.
Ihren Ursprung hat die Sibirische Katze in Russland und der Ukraine. In ihrer Heimat „Sibirskaja Koschka“ genannt, ist sie seit Jahrhunderten bekannt und wurde als beherzter Mäusejäger in den russischen Dörfern eingesetzt.
Man vermutet, dass sich die Sibirische Katze ihrer Heimat, in der lange strenge Winter herrschen, angepasst hat. Sie ist robust und natürlich, hat einen kräftigen, muskulösen Körperbau und ein dichtes wasserabweisendes Fell, mit welchem sie auch den härtesten Wintern trotzen kann.
In der Literatur findet die Sibirische Katze erstmals Erwähnung in der Illustrierten Zeitung vom April 1895, wonach ein blau-graues Sibirisches Katzenpärchen im Zoo von Dresden gelebt hat. In Brehms Tierleben aus dem Jahr 1915 wird eine rote „Tobolsker“ Katze beschrieben, die von Mönchen gezüchtet worden sein soll, außerdem ist dort eine Kaukasisch-Kumanische Katze erwähnt.
Bei uns im Westen wurde diese ursprüngliche Rasse aufgrund der politischen Lage erst nach Öffnung des Eisernen Vorhangs bekannt.
In Russland begann die planmäßige Zucht Ende der Siebziger Jahre. 1987 kam das erste Pärchen Sibirischer Katzen durch Aussiedler nach Deutschland und gelangte dort in die Zucht.
Durch die Öffnung der Grenzen und die Erleichterungen beim Handel mit dem Osten, kamen in den darauf folgenden Jahren immer mehr Sibirische Katzen aus vielen Teilen Russlands, aber auch aus der ehemaligen DDR und der Tschechoslowakei nach Westdeutschland, wo ca. 1989 mit der Zucht begonnen wurde.
Vom World Cat Federation (WCF) wurde die Sibirische Katze 1992 offiziell als Rasse anerkannt. Die Fédération Féline (FIFe) schloss sich erst 1998 dieser Meinung an.
Aufgrund ihrer liebevollen und charmanten Art wird die Fangemeinde der Sibirische Katze sowohl bei Züchtern als auch bei Liebhabern immer größerer.
Vorrangigstes Ziel der Züchter sollte sein, typvolle, charakterfeste und gesunde Tiere zu züchten, damit uns diese phantastische Rasse auch weiterhin in ihrer Ursprünglichkeit erhalten bleibt.
Das Wesen dieser Katze ist überaus unkompliziert. Die Beschreibungen über ihren Charakter reichen von intelligent, klug, mutig, temperamentvoll, lebhaft über charmant, liebenswürdig, sanft, gesellig bis hin zu, freundlich und menschenbezogen.
Sie ist sehr anhänglich, manchmal auch recht aufdringlich, insbesondere in Bezug auf ihren auserkorenen „Lieblingsmenschen“.
Sie eignet sich hervorragend als Familienkatze, da sie über ein ausgeprägtes Sozialverhalten verfügt. Sie kommt mit anderen Haustieren (sofern sie nicht gerade Beutegröße haben), gleichgültig ob Hund oder Katze, gut aus.
Sie ist immer gut gelaunt und verfügt über einen leidenschaftlichen Spiel- und Klettertrieb. Sie liebt Wasserspiele über Alles, nicht immer zur Freude ihrer Dosenöffner, die anschließend das Badezimmer oder ähnliches putzen dürfen.
Sie ist sehr selbstbewusst mit leichtem Hang zum Eigensinn. Gerne plaudert sie mit ihren Menschen, wobei sie natürlich immer das letzte Wort haben muss.
Da Sibis gerne mit anderen Katzen zusammenleben, sollte sie, wenn möglich, nicht als Einzelkatze gehalten werden.
Da sie in ihrer Heimat an lange Winter mit entsprechendem häuslichen Aufenthalt gewöhnt ist, lässt sie sich problemlos in der Wohnung halten. Über ein gesichertes Freigehege, Balkon etc. freut sie sich jedoch besonders, damit sie sich an der frischen Luft die Sonne auf den Bauch scheinen lassen kann.
Sibirische Katzen gelten als sehr robust und wenig krankheitsanfällig. Die Kätzinnen gebären in der Regel problemlos und sind hervorragende, instinktsichere Mütter, so dass die Aufzucht der Kitten meist reibungslos vonstatten geht.
Die Sibirische Katze besitzt ein dichtes wasserabweisendes Fell, das sie vor tiefen Minusgraden schützt und gewöhnlich nicht filzt. Im Sommer trägt sie nur spärliche Unterwolle, die im Winter dicht, aber fein in der Struktur, wird.
Als waschechter Naturbursche sind tägliche Friseurbesuche unnötig. Sie pflegt ihr Fell weitgehend selbst, so dass es ausreicht einmal in der Woche zu Kamm oder Bürste zu greifen. Von klein auf an die Kämmprozedur gewöhnt, wird diese als zusätzliche Streicheleinheit gerne in Anspruch genommen. Lediglich während des Fellwechsels sollte die Fellpflege intensiviert werden, damit die toten Haare nicht verknoten und die Katze beim Putzen nicht unnötig viele Haare verschluckt, die dann zu unschönen Haarballen führen können.
Beim kämmen des Schwanzes sollte man allergrößte Vorsicht walten lassen, da ausgerissene Schwanzhaare bis zu drei (!!!) Jahre brauchen um wieder in voller Länge nach zu wachsen.
Das Thema Badewanne ist grundsätzlich tabu, es sei denn, die Katze hat sich so verschmutzt, dass sie es aus eigener Kraft nicht alleine schafft sich zu reinigen.